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Workshopreihe – Kulturprojekte für junge Menschen diskriminierungssensibel planen, beantragen und durchführen

Kulturprojekte für junge Menschen diskriminierungssensibel planen, beantragen und durchführen

Mit dieser Workshopreihe laden wir dazu ein, sich niedrigschwellig mit dem großen Thema „diskriminierungssensible Kulturelle Bildungsarbeit“ auseinanderzusetzen. In den einzelnen Terminen wird es Impulsvorträge, praktische Arbeitsschritte und Handlungsempfehlungen geben, der Austausch zur eigenen Arbeitspraxis wird bei den Veranstaltungen ebenfalls Raum finden. Die Online-Workshops richten sich an Fachkräfte der Kulturellen Bildung, Künstler*innen, Lehrer*innen, Musiker*innen, Pädagog*innen, Sozialarbeiter*innen, Vermittler*innen, ehrenamtliche jeden Alters, Antragstellende (Verwaltung, Geschäftsführungen, Ehrenamtliche) sowie weitere Interessierte. Es bedarf keiner Vorerfahrung. Die Workshops bauen nicht aufeinander auf, es kann sich für einzelne oder alle Termine angemeldet werden.

Die Workshopreihe Kulturprojekte für junge Menschen diskriminierungssensibel planen, beantragen und durchführen findet in Zusammenarbeit von mehreren Förderern im Rahmen von „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ statt. Jeder Termin wird von einem anderen Programmpartner geplant und organisiert. Alle Workshops sind spartenübergreifend konzipiert.

07. Oktober 24, 16-18 Uhr - Normal vs. Besonders. Eine Auseinandersetzung mit Begriffen in der theaterpädagogischen Arbeit

Dieser Workshop wird organisiert vom Deutschen Bühnenverein

Wer erklärt die Welt? Wer beschreibt, wer wird beschrieben? Wer benennt und wer wird benannt? – Kübra Gümüsay

„Normal“ und „besonders“ sind Wörter, die wir täglich benutzen, um Dinge und oft auch Menschen zu beschreiben. Ausgehend von diesen zwei vermeintlich einfachen Wörtern, setzen wir uns damit auseinander, was diese im inklusiven Kontext bedeuten. In einem weiteren Schritt wird es dann darum gehen, wie Begriffe und Formulierungen das Gelingen der Theaterarbeit mit inklusiven Gruppen beeinflussen können.

Referentin:  Sandra Rasch, Theatermacherin und Sozialmanagerin (M.A.), arbeitete mehrere Jahre am RambaZamba Theater in Berlin und baute dort das „Junge RambaZamba“ auf.  Mit ihren Stückentwicklungen mit inklusiven Gruppen war sie zu mehreren Festivals eingeladen. Sie leitet sie das Junge Theater am Theater für Niedersachsen. Schwerpunkte in ihrer Arbeit sind die inklusive Theaterarbeit sowie inklusive Organisationsentwicklung.

ACHTUNG: verschoben auf 27. Januar 2025 von 16.00 – 18.00 Uhr - Zielgruppen diskriminierungsfrei beschreiben

Dieser Workshop wird organisiert vom  Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V.

In diesem Workshop erarbeiten wir uns eine Perspektive und eine Haltung auf die Deutsche Gesellschaft und ihre Vielfalt. Wir möchten zuerst über unterschiedliche Begriffe nachdenken und uns dafür sensibilisieren, dass Sprache diskriminieren kann und bestimmte Begriffe hierarchisieren. Auch wenn dies oft nicht bewusst gemacht wird, lässt es die entsprechende Zielgruppe defizitär erscheinen. Gerade bei Projektanträgen wird darauf geachtet, wie die Zielgruppen beschrieben werden. Sprache spiegelt dabei immer eine Haltung gegenüber der Zielgruppen wider.

Referentin: Aida Ben Achour studierte an der Universität der Künste zu Berlin Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation mit Schwerpunkten auf verbale, interkulturelle und politische Kommunikation. Sie veröffentlichte und forschte zur politischen Kommunikation anhand von Denkmalsetzungen in Tunis und verfügt über Projekt- und Arbeitserfahrung in Nordafrika. Seit vielen Jahren ist sie Trainerin für Interkulturalität und Diversität im Stadtraum Frankfurt am Main. Zuletzt war sie unter anderem auch als Outreach Managerin für das Deutschen Filminstitut und Filmmuseum (DFF) aktiv. Seit 2023 ist sie zudem Mitglied in der Jury der ASSITEJ – Wege ins Theater.

04. Dezember 24, 15 -18 Uhr - Dem Nahostkonflikt Raum geben - Israel und Palästina besprechbar machen - wieder Restplätze vorhanden

Dieser Workshop wird organisiert vom Fonds Darstellende Künste e.V.

Der Workshop hat eine begrenzte Teilnehmendenanzahl, es sind noch Restplätze verfügbar.

Nicht erst seit dem 7. Oktober 2023 ist Israel-Palästina ein heiß diskutiertes Thema in Deutschland. Aktuelle Entwicklungen und Diskurse machen das Sprechen dazu zu einer besonderen Herausforderung: Das Thema ist stark emotionalisiert und in Debatten zu Israel-Palästina werden immer wieder rassistische und antisemitische Vorurteile reproduziert. In unserem Workshop werfen wir einen Blick auf die besonderen historischen und gesellschaftlichen Hintergründe des Sprechens über den Nahostkonflikt in Deutschland. Wir bieten damit Orientierung in einem umkämpften Diskursfeld. Anhand praktischer Methoden lernen wir den Umgang mit diskriminierenden Aussagen im Kontext Nahostkonflikt. Zudem geben wir Anregungen zur pädagogischen Arbeit mit Emotionen.

Referentinnen:
Helen Sophia Müller ist Bildungsreferentin mit einem Schwerpunkt auf diskriminierungskritischer politischer Bildungsarbeit. Sie studierte Politikwissenschaft in Mannheim, Istanbul und Berlin. Inhaltliche Schwerpunkte sind u.a. Gender und Feminismus, Antisemitismus und Postkolonialismus. Seit 2021 ist sie Teil des Teams der Israel-Palästina-Bildungsvideos (ein Projekt von Gesellschaft im Wandel) und hat maßgeblich an der Entstehung der Methodenhandreichung mitgewirkt. Derzeit gibt sie zahlreiche Fortbildungen für Multiplikator*innen im Rahmen des Projekts.

Johanna Voß war viele Jahre als Bildungsreferentin im Bereich antisemitismus- und diskriminierungskritischer Bildungsarbeit tätig. Sie hat in Bremen Integrierte Europastudien (B.A.), in Haifa das Honors Program for Peace and Conflict Studies und in Berlin Public History (M.A.) studiert. In Ihrer Masterarbeit hat sie sich mit dem Verhältnis von Rassismus- und Antisemitismuskritik befasst. Aktuell ist sie mit dem Aufbau des neugegründeten Vereins disruptiF – feministisch bilden und beraten beschäftigt. Sie war von Beginn an im Projekt Israel-Palästina-Bildungsvideos (ein Projekt von Gesellschaft im Wandel) dabei und hat an der Entstehung des Materials sowie am Aufbau des Fortbildungsprogramms mitgewirkt.

13. Januar 2025, 14-17 Uhr - Adultismus in der kulturellen Bildung

Dieser Workshop wird organisiert von ASSITEJ e.V.

Was fand ich als Kind in Bezug auf Erwachsene ungerecht? Welche Macht habe ich jetzt als Erwachsene*r und inwiefern führe ich erlernte Handlungsmuster selbst fort? Wie können Kulturelle Bildungsprojekte gestaltet sein, in denen sich junge und erwachsene Menschen wirklich auf Augenhöhe begegnen?Adultismus beschreibt das gesellschaftliche Machtungleichgewicht zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und wirkt als System auch in Projekte der kulturellen Bildung hinein. Im Workshop diskutieren wir Haltungen und Arbeitsweisen in Projekten für und mit jungen Menschen und stellen erlernte Normen auf den Kopf. Wie wird das Projekt so gestaltet, dass auch Kinder und Jugendliche als selbstbestimmte Künstler*innen ernstgenommen werden? Und wie können wir gemeinsam mit jungen Menschen adultismuskritische Projekte in der Zukunft entwickeln und gestalten? Wie können wir zukünftige Projekte direkt gemeinsam mit jungen Menschen entwickeln und dafür sorgen, dass auch Kinder und Jugendliche als selbstbestimmte Künstler*innen ernstgenommen werden?

Referent*in: Pauri Röwert (*1992) arbeitet als Theatermacher*in und Theatervermittler*in in Berlin und gestaltet machtkritische Theaterprojekte für und mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Nach dem Studium der Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis in Hildesheim und der Theaterpädagogik in Berlin war Pauri für mehrere Spielzeiten als Theaterpädagog*in am Jungen Ensemble Stuttgart (2018-2021) und Theater an der Parkaue (2021-2023) tätig. Seit März 2024 begleitet Pauri zusammen mit Laura Mirjam Walter im Projekt „Blicks mal“ Kinder und Jugendliche, die gemeinsam mit dem erwachsenen Team das „Augenblick mal!“-Festival 2025 planen und gestalten.

18. Februar 2025, 14-16 Uhr - Rassismussensible Antragstellung

Dieser Workshop wird organisiert vom Bundesverband Freie Darstellende Künste e.V.

Der Workshop hat eine begrenzte Teilnehmendenanzahl.

Sprache schafft Realität und ist ein wichtiges Instrument von Antidiskriminierung und Antirassismus. Wie wir über Menschen sprechen, hat nicht nur reale Folgen für unser Denken, sondern auch für unser Miteinander. Deswegen ist es besonders wichtig in Antragstexten für Projektförderungen, die explizit Menschen, die von Rassismus betroffen sind zur Zielgruppe haben, darauf zu achten, dass keine rassistischen Stigmata reproduziert werden. Als Antragsstellende und Durchführende der Projekte ist es wichtig für die Kinder und Jugendlichen einen Raum zu schaffen, der möglichst sensibel für Rassismus ist – die Antragsstellung macht da den Anfang. Im Workshop soll unsere Sprache, Redewendungen und Formulierungen in Antragstexten hinterfragt werden, um zu ermöglich Anträge und Projekttexte möglichst frei von Rassismus und Diskriminierung formulieren zu können.

Dabei konzentrieren wir uns auf mögliche Probleme und offene Fragen rund um das Thema und erarbeiten gemeinsam zukunftsorientiert Ansätze und Lösungen.

Referent: Demba Sanoh ist Historiker, mehrfach zertifizierter Diversity-Trainer, freier Autor und Speaker. Er arbeitet vorrangig zu seinen Themenschwerpunkten Rassismus und Kolonialismus. Außerdem hat er langjährige Erfahrung im Kulturbetrieb und arbeitet als Tourmanager und Produktionsleiter für verschiedene Bands und Festivals im deutschsprachigen Raum. In seiner Funktion als Mitgründer von SAME BUT DIFFERENT verbindet er seine Expertisen und schult Unternehmen und Institutionen in der Kultur- und Musikbranche zu Themen wie Diversität und Diskriminierungssensibilität.

Die Workshopreihe findet in Zusammenarbeit der "Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung" Programmpartner Deutscher Bühnenverein e.V., Bundesmusikverband Chor und Orchester e.V., Fonds Darstellende Künste e.V., ASSITEJ e.V. und dem Bundesverband Freie Darstellende Künste e.V. statt.

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